dann darf man sich eigentlich nicht wundern, wenn der "Große Bruder" einem gleich den Arm abzureißen versucht. Sprich: Nachforderungen bezüglich der Anzahl der Soldaten und des Bereichs ihres Einsatzes in Afghanistan stellt.
Nur: Hat denn unsere Bundeskanzlerin in ihrem Schulterschluss mit Präsident Bush vom November letzten Jahres das Ausmaß und den Ort der deutschen Unterstützung für US-Militäraktionen in irgend einer Form eingeschränkt? War da irgendwo die Rede von Nordafghanistan? Oder davon, dass Änderungen der US-Truppenstärke nicht auf die Bundeswehr abgewälzt werden dürften? Haben sich Bundeskanzlerin und Regierung nicht eher in echter Nibelungentreue hinter das US-Vorgehen in Afghanistan gestellt?
Seltsamerweise scheint dieses Vorgehen selbst nicht in Frage zu stehen - sondern lediglich, ob man sich bedingungslos "bündnistreu" den angloamerikanischen Militäraktionen anschließt, oder die grundsätzliche Unterstützung auf bestimmte Regionen und Soldatenzahlen einschränkt (s.a. hier). Kommentare wie dieser, in dem argumentiert wird, dass gerade das militärische Vorgehen der USA maßgeblich zur Verschärfung der Situation in Afghanistan beiträgt, sind in der Presse relativ selten.
Dabei: Ist es wirklich so fernliegend, sich zu fragen, ob der Wiederaufbau von Infrastruktur und zivilen Einrichtungen dem Land und seiner Bevölkerung nicht mehr bringt als noch mehr Blutvergießen? Muss der Blutzoll, den der "Kampf gegen den Terror" der Zivilbevölkerung in Afghanistan abfordert, diese nicht gegen ihre US-"Befreier" einnehmen? Umso mehr, als er bislang nicht nur keinen Erfolg hatte, sondern alles nur noch schlimmer gemacht hat? (s.z.B. hier, hier, hier und hier).
Dass die US-Regierung einseitig auf militärisches Eingreifen als "Problemlösung" fixidert ist, ist nichts Neues. Angesichts eines exorbitanten Militärbudgets ist das vielleicht nicht überraschend. Wenn man sich allerdings fragt, was militärisches Eingreifen zu einer stabilen Demokratie beizutragen vermag, braucht sich nur den amerikansichen "Hinterhof" in Kolumbien anzusehen. Die Leidtragenden sind - wie üblich - die Unbewaffneten.
Dabei: Ist es wirklich so fernliegend, sich zu fragen, ob der Wiederaufbau von Infrastruktur und zivilen Einrichtungen dem Land und seiner Bevölkerung nicht mehr bringt als noch mehr Blutvergießen? Muss der Blutzoll, den der "Kampf gegen den Terror" der Zivilbevölkerung in Afghanistan abfordert, diese nicht gegen ihre US-"Befreier" einnehmen? Umso mehr, als er bislang nicht nur keinen Erfolg hatte, sondern alles nur noch schlimmer gemacht hat? (s.z.B. hier, hier, hier und hier).
Dass die US-Regierung einseitig auf militärisches Eingreifen als "Problemlösung" fixidert ist, ist nichts Neues. Angesichts eines exorbitanten Militärbudgets ist das vielleicht nicht überraschend. Wenn man sich allerdings fragt, was militärisches Eingreifen zu einer stabilen Demokratie beizutragen vermag, braucht sich nur den amerikansichen "Hinterhof" in Kolumbien anzusehen. Die Leidtragenden sind - wie üblich - die Unbewaffneten.
2 Kommentare:
Hallo große Vorsitzende. Der Schlusssatz bringt es auf den Punkt, leidtragend sind immer die Unbewaffneten.
Wir bräuchten eine europäische Monroedoktrin, die Militäreinsätze der USA im Umfeld Europas verbietet.
Wenn das Nachbarhaus brennt, wie soll das das eigen Haus sichern?
Zu Zeiten des Kalten Krieges war Deutschland das vorgesehene Schlachtfeld für den Fall eines Krieges mit der Sowjetunion.
Ich frage mich, ob die größere Nähe Europas im Fall terroristischer Anschläge von den USA nicht billigend in Kauf genommen wird.
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